somewhere

H

Heute den neuen Film von Sophia Coppola gesehen. War schon sehr spannend gemacht. ein Film der so wenig aus seine Schauspieler setzt und dessen Bilder auf den ersten Blick fast wie mit der Handkamera gedreht wirken.Dafür bekommt der Soundtrack eine ums bedeutendere Rolle. Nicht das es allzuviel Musik in diesem Film gäbe. Im Gegenteil, mir ist gar nicht klar warum auf dem Plakat überhaupt eine Französische Gruppe genannt wird, den im Film wird mit Musik nur äußerst spärlich umgegangen. Dafür nehmen die Geräusche eine umso bedeutendere Rolle ein. Das knistern der Zigarette, wenn denn jemand dran zieht, das Röhren des Ferrari, das Surren der Umwälzpumpe am Swimmingpool, das klacken der Tischtennisbälle und das klingeln der Armbänder der Stripperinnen an der Stange. Jedes Geräusch wurde mit großer Sorgfalt aufgenommen und in den Film montiert.
Johnny Marco der erfolgreiche Filmstar hängt nach der Vollendung seines letzten Films im Resident-Hotel ab. Johnny hat sich bei einem Saufgelage den Arm gebrochen und diesen Gips trägt er als Handycap fast den ganzen Film mit sich herum. Er macht den Eindruck als ob er nicht den Arm eingegipst hatte, sondern seine Seele. Während zwei Stripperinnen an der Stange ein Pas de deux vortanzen, schläft er ein. Die Tristese seines Lebens wird durch die plötzlich hereinschneiende 11 jährige Tochter durchbrochen. die Anteilnahme an seiner Umwelt nimmt etwas zu, er tapst aber immer noch wie eine Porzellanfigur durch den Film. Zum Ende hin, die Tochter hat ihn Richtung Feriencamp verlassen und seine Managerin hat auch keinen Bock sich die Ohren vollheulen zu lassen, räumt er sein Hotelzimmer und fährt mit dem Ferrari in die Wüste. Wie er da so in die Wüste marschiert kann man sich gut vorstellen wie er als Travis aus Paris, Texas nach 10 Jahren wieder kommt.
Ein Film für Cineasten. Spannende neue Eindrücke und eine gar nicht langweilige Reise zum Thema Leere im Überfluss, ganz ohne moralischen Zeigefinger. Beschreibend, darstellend un nicht wertend.